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ProPhil_15_03

12 3-2015 „Gymnasium ist eine Schulart, die erhalten werden muss“, so die Kultusministerin Sachsens Brunhild Kurth auf einer Veranstaltung des Philologenverban- des Sachsen anlässlich von „25 Jahre PVS“ am 19. Mai im Luisenhof Dresden. Vor fast genau 25 Jahren wurde in der Region Dresden der Philologenverband Sachsen gegrün- det. Es waren Lehrer der EOS, die für diese Schulart eine eigenständige Vertretung schaffen wollten. Über die Mühen, aber auch über die Erfolge dieser Zeit wurde viel gesprochen. Eingeladen waren vor allem Senioren, die aktiv in den 90er Jahren im PVS arbeiteten und Jungphilologen, die den Verband in Zukunft weiterführen werden. Auch die Kultusmi- nisterin Frau Kurth war gekommen. Anwesend wa- ren auch Heinz Durner aus Bayern, der vom Vorsit- zenden als eine der „Hebammen“ des Verbandes begrüßt wurde, daneben als Vertreter des DPhV das Mitglied des Bundesvorstandes Rainer Starke aus Niedersachsen. Bewusst hat der Vorstand des PVS auf die üblichen Einladungen verzichtet. Es sollte eine mehr intime, den damaligen Mitstrei- tern gewidmete Veranstaltung werden. Und das ist gelungen. Erinnerungen wurden laut – aber auch die Staffelübergabe wurde thematisiert. Es waren berührende und häufig sehr persönliche Eindrücke, die den Inhalt der Beiträge bildeten. Kerngedanke war aber immer: Wir sind damals für das Gymnasium angetreten, es hat sich in Sachsen bewährt und wir wollen es er- halten. Dieser Gedanke zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Nachmittag. So schilderte der Vorsitzende des PVS Frank Haubitz seine Jahre als Schulleiter der 105. POS und später des Gymnasiums Klotzsche. Er erin- nerte an die Aufbruchsstimmung. Von der Schul- konferenz gewählt wurde er ins „kalte Wasser“ geworfen, aber mit „Siebenmeilenstiefeln“ ging es voran. Heute dagegen gibt es die Politik der kleinen Schritte. Seit 1999 ist Haubitz Vorsitzen- der des PVS, hat fünf Minister erlebt und den Kampf um das Gymnasium und die Anerkennung der Gymnasiallehrer war und ist ihm zur Lebens- aufgabe geworden. Es wurde deutlich, dass der Philologenverband Sachsen heute ein anerkann- ter und streitbarer Partner für gymnasiale Bildung ist. Auch und vor allem durch das Wirken von Frank Haubitz. Auch die Ministerin erinnerte an die Jahre 1990 bis 1992, an Zeiten des „Runden Tisches“, er- zählte, wie Polytechnische Oberschulen zu Gym- nasien wurden. Und sie war mitten drin. Sehr persönlich, sehr emotional sprach sie über ihre Erlebnisse der damaligen Zeit. Ministerin Kurth war die gute naturwissenschaftliche Ausbildung wichtig, die schon in der DDR die Schulen prägte, die in Sachsen übernommen wurde und die es heute zu erhalten gilt. „Das Gymnasium ist eine Schulart, die unangetastet bleiben muss“, war einer ihrer Schlüsselsätze. Und den Leistungsge- danken, die hohen Anforderungen an die gym- nasiale Bildung will sie erhalten und nicht ver- wässern lassen. Auch Heinz Durner lobte die gute naturwissen- schaftliche Ausbildung, die die Schüler in der DDR erhalten haben. „In den Naturwissenschaften wart ihr weiter als wir“, sagte er unter anderem. Und die Mathematischen Schülerzeitschriften „Al- pha“ waren für ihn damals und heute Vorbild. Auch die Elemente der Ganztagsbetreuung und das G 8, galt und gilt es zu erhalten, so Durner. Und im Hinblick auf die Zukunft stellte er der Ju- gend den Auftrag einen Zusammenhalt der Kultu- ren und Religionen anzustreben. Dem Charakter der Veranstaltung angemes- sen, wurden die Mitstreiter der ersten Stunde – Rainer Koschnick, Dieter Stelzer und Ullrich Krähahn zu Ehrenmitgliedern er- nannt. Gudrun Schreiner würdigte ihre Ar- beit vor 25 Jahren und sagte in ihrer Laudatio: „Für alle drei ist charakteristisch, dass sie unseren Verband in den letzten 25 Jahren immer mit Herz und viel aufgewandter Zeit vertreten haben“. Dieser Nachmittag fungierte auch als Philolo- gentag. So konnte in einer Abstimmung mit überwältigender Mehrheit (nur eine Stimment- haltung) eine Satzungsänderung vorgenommen werden. Der Inhalt war in der Zeitschrift ProPhil 1/2015 angekündigt und begründet worden. Die jetzt gültige Satzung ist ebenfalls in dieser Zeitung abgedruckt und auf unserer Homepage nachzulesen. Thomas Langer, Vorsitzender der Jungphilo- logen Sachsens und Deutschlands, lenkte zum Schluss den Blick in die Zukunft. Kein Bestands- schutz, sondern offensive Arbeit ist gefragt, er sprach sich fürs Beamtentum der Lehrer aus und sah die Zukunft der Verbandsarbeit im Teamwork und Vernetzung. Alle waren sichtlich beeindruckt von der Veran- staltung, waren doch manch fast vergessene Din- ge wieder in Erinnerung gerufen und gewürdigt worden. Wenn dies gelang, so war der Sinn der Veranstaltung erfüllt. Frau Hoppe, Referatslei- terin Senioren des PVS, dankte am Schluss allen für die gute Arbeit in den letzten Jahren. Und der Ausklang konnte nicht schöner sein. Die Gruppe „Vier plus“ – ehemalige Schüler des Gymnasiums Klotzsche – brachten musikalisch stimmungsvolle, z. T. aber auch nachdenkliche Songs. Großer Bei- fall war ihnen sicher. Danke allen Mitwirkenden und Anwesenden! Gudrun Schreiner Die Veranstaltung fand im Luisenhof Dresden statt. Für uns traditionell, denn der PVS hatte im Oktober 1990 dort die offizielle Gründungs- veranstaltung und dann feierten wir auch den 10. Jahrestag unseres Verbandes dort. Dies- mal fiel ein Wermutstropfen in unser Wiederse- hen. Am 1. Juli dieses Jahres wird diese Traditions- gaststätte Dresdens geschlossen. Gibt es eine Wiedereröffnung? Oder werden Luxuswohnun- gen in diesem Areal gebaut? Leider sahen wir überall Anschläge: „Mobiliar zu verkaufen!“ Schrecklich! R. Starke, H. Durner, Dr. R. Heinrich, B. Kurth, F. Haubitz, S. Pabst, G. Pöschmann (v.l.n.r.) Gruppe „Vier plus“ F. Haubitz, U. Krähahn, D. Stelzer, R. Koschnick (v.l.n.r.) 123-2015

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