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ProPhil_15_03

16 3-2015 Bereits 2012 fanden Verhandlungen zur Betriebs- rente in der VBL statt, über die der Philologenver- band Sachsen in seinen Medien und auch auf Per- sonalversammlungen informierte. Dabei ging es um die Probleme „Biometrie“ und „Rechnungszins“. Beim „Rechnungszins“ geht es um die Prüfung von möglichen Folgen aus den aktuell niedrigen Kapi- talmarktzinsenzinsen. In der VBL Klassik gilt noch aktuell eine Verzinsung von 3,25 Prozent in der An- sparphase und 5,25 Prozent in der Rentenbezugs- phase. Im Neugeschäft in der Lebensversicherung lag der Rechnungszins seit dem 1. Januar 2012 bei 1,75 Prozent und wurde durch den Gesetzgeber ab dem 1. Januar 2015 auf 1,25 Prozent abgesenkt. Der Arbeitgeber sah nun Anpassungsbedarf der Grundlagen des Punktemodells in der VBL. Bei der „Biometrie“ geht es um die angenomme- ne Dauer des Rentenbezugs. Bei Einführung des Punktemodells im Jahr 2001 wurden die Richtta- feln 1998 von Klaus Heubeck für die Annahme der Sterblichkeitserwartung zugrunde gelegt. Die Le- benserwartung ist seitdem angestiegen (Beispiel: ferne Lebenserwartung eines 65-jährigen betrug 1998 16,55 Jahre, im Jahr 2009 17,43 Jahre). 2015 kam die Frage auf: Leistungskürzung oder Erhöhung der Beiträge? Eine Leistungskürzung hätte im Abrechnungsverband Ost eine deutlich niedrigere Betriebsrente bei gleichem Bruttoein- kommen bedeutet. Hier hatte man in erster Linie die Beschäftigten der Länder in den unteren Ge- haltsgruppen im Blick. Die Tarifvertragsparteien haben sich verpflichtetet, „die Angemessenheit der vereinbarten ... Finanzierungsregelungen im Hinblick auf die dieser Vereinbarung zugrunde liegenden Rahmenbedingungen (Lebenserwartung und Niedrigzinsphase regelmäßig) zu überprüfen.“ Im Abrechnungsverband Ost sind in Abhängig- keit von der Zinsentwicklung (abhängig von der EZB-Politik und erfolgreichen Reformen in den Euro-Krisenländern) die Bedingungen stetig neu zu bewerten. So könnte es in den kommenden Jahren auch wieder zu einer Teilentlastung kommen. Aber hier bereits eine Aussage zu treffen wäre Kaffee- satzleserei. Ein für uns „heißes“ Eisen sprechen Sie mit der Problematik der Ausgrenzung der Gymnasialleh- rer aus der Solidargemeinschaft an. Wir sind ein Berufsgewerkschaft, für die die Meinungsfreiheit ein sehr hohes Gut ist. Jeder Gymnasiallehrer muss für sich persönlich entscheiden, wo er seine Inter- essen am besten vertreten sieht. Für die Kollegen am Gymnasium, die für eine gleiche Bezahlung aller Lehrer eintreten, sich für die Abschaffung der Gymnasien einsetzen und für die Einführung einer Schule für alle sind, ist der Philologenverband Sachsen die falsche Adresse. Sie schreiben in Ihrem Brief, dass Sie die gleiche Bezahlung als verantwortungslos finden und dass die Lehrkräfte in der E13 eine solche Haltung als entwürdigend und als Missachtung ihrer Arbeits- leistung empfinden. Andere sehen das leider an- ders. Durch unsere Ziele unterscheiden wir uns klar von diesen anderen und versuchen unsere Gym- nasiallehrkräfte davon zu überzeugen, dass der Philogenverband Sachsen DIE Interessenvertretung der Gymnasialehrkräfte ist, die sich wirklich und konsequent für ihre Interessen einsetzt und dass es sich lohnt, im PVS Mitglied zu werden und uns aktiv zu unterstützen. Deutschlandweit werden die Lehrkräfte an Gymna- sien gegenüber anderen Schularten wie Gemein- schaftsschulen immer mehr benachteiligt. Auch bei uns sieht man Begehrlichkeiten, um zu spa- ren. Die Alters- und die Kursermäßigungen bergen ein hohes Einsparungspotenzial. Wer denkt, dass diese Anrechnungstatbestände aus Stein gemeißelt sind, unterliegt einem Trugschluss. Um den Erhalt dieser „Errungenschaften“ muss immer wieder ge- kämpft werden. Der PVS ist hierbei allein auf weiter Flur, da sich das Interesse der anderen in Grenzen hält. Insofern brauchen wir jeden Gymnasiallehrer auf unserer Seite, um den Besitzstand zu verteidi- gen und Verbesserungen zu erreichen. Vor wenigen Tagen haben wir mit unseren Mitgliedern der ersten Stunde unser 25-jähriges Jubiläum begangen. Von einer kleinen Gruppe von Kämpfern für das Gymnasium haben wir uns zu einem kraftvollen Verband gemausert. Steigende Mitgliederzahlen zeigen, dass wir von den Kolleginnen und Kolle- gen an den Gymnasien als eine wichtige Kraft im Kampf für die Interessen unserer Gymnasiallehrer wahrgenommen werden. Wir sind dankbar für jede konstruktive Kritik, die uns auf unserem Weg als gewerkschaftliche Inte- ressenvertretung voranbringt. Deshalb möchte ich mich bei Ihnen für Ihr Schreiben nochmals bedan- ken und wünsche uns, dass Sie uns auf dem oft steinigen Weg kritisch und konstruktiv begleiten. Mit kollegialen Grüßen Fank Haubitz, Landesvorsitzender Über den Versuch, Gymnasiallehrer aus Überzeugung in Sachsen zu bleiben Groß war meine Freude, als ich im Juli letzten Jah- res als einer von wenigen Lehramtsanwärtern ein Einstellungsangebot der SBA-Bautzen bekam und am 01.08.2014 eine Beschäftigung am Gymnasi- um aufnehmen konnte. Im Bewusstsein, dass es vor allem in den Großstädten Dresden und Leip- zig genügend BewerberInnen gab und gibt, hatte ich mich deswegen extra für den ländlichen Raum entschieden, um mir so eine berufliche Perspektive am Gymnasium erhalten zu können. Etwas getrübt wurde mein Enthusiasmus, als man mir die Kondi- tionen des Vertrages in einem Gespräch übermit- telte - ein auf ein Jahr befristetes Angebot, ohne sogenannten besonderen Grund, mit Abordnung an eine weitere Schule im Landkreis. In dem Ein- stellungsgespräch wurde mir dazu weitergehend erläutert, dass die Einstellung gesondert und nicht, wie normalerweise üblich, über eine regu- läre Haushaltsstelle erfolgt; ein Umstand, der sich später noch rächen sollte. Zudem eröffnete man mir gegenüber, dass es planerischen Bedarf für ei- nes meiner ausgebildeten Fächer (Kunst) an gleich drei Schulen geben würde, von denen ich mir am Ende die Abordnungsstelle aussuchen konnte. In dem Gespräch bemühte man sich sichtlich, mir das Angebot „schmackhaft“ zu machen. Sätze fielen, wie z. B. Sachsen sei nicht hinter Bautzen zu Ende; die Aussicht auf eine Entfristung würde wegen des benötigten Bedarfs nicht schlecht aussehen; ich könnte an meiner neuen Dienststelle etwas bewir- ken; ich hätte die Chance mich selbst zu verwirk- lichen... . Es schien so, als gäbe es größere Probleme, junge Anwärter, auch am Gymnasium, für Ostsachsen zu gewinnen. Größerer Überzeugungskraft hatte es jedoch an dieser Stelle gar nicht bedurft, berück- sichtigte ich doch schon bei der Bewerbung mit meinem Erstwunsch für Bautzen, dass ich für eine berufliche Perspektive am Gymnasium mein priva- tes und heimatliches Umfeld zumindest teilweise verlassen müsste. Dazu war ich bereit und so nahm ich, trotzt Befristung, das Angebot an, bot es doch für mich eine berufliche Perspektive, als Gymnasi- allehrer arbeiten zu können. Ich investierte darauf- hin in ein Auto, um die Abordnung bewerkstelligen zu können, und mietete mir eine weitere Wohnung am Arbeitsplatz an, um nicht zusätzlich durch täg- liches Pendeln von mehr als zweihundert Kilome- tern belastet zu werden. Der Start in das eigentliche Berufsleben gelang gut und ich bemerkte schnell, warum die SBA-Bautzen so interessiert daran war, an meiner Dienststelle in Niesky eine scheinbar dauerhafte Lösung zu finden. So unterrichtete ich z. B. in der 10. Klasse SchülerInnen, die in den letzten fünf Jahren sechs verschiedene Lehrer in meinem Fach hatten. Meine Kollegin konnte und kann, wegen des Bedarfs, in ihrer eigenen 5. Klasse kein Deutsch unterrichten, auch war sie überaus erleichtert, den Fachbereich nicht mehr allein bzw. mit ständig wechselnden LehrerInnen managen zu müssen und letztendlich war ich, mit einer weiteren Kollegin zusammen, der mit Abstand jüngste Lehrer an der Schule – von einem für die Zukunft doch so wichtigen Generati- onswechsel oder einem halbwegs ausgeglichenen Altersdurchschnitt war, wie in so vielen Schulen, Lehrerkalender 2016 Wenn Sie noch keinen Lehrerkalender erhal- ten haben, melden Sie sich bitte in der Ge- schäftsstelle des PVS. E-Mail: info@phv-sachsen.de Telefon: 0351 8025247 163-2015 199816,55 Jahre, im Jahr 200917,43 Jahre). Telefon: 03518025247

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