Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

ProPhil_15_04

18 4-2015 PVS-Senioren auf Entdeckungstour Es gehört zu unseren Senioren-Ausflügen dazu, un- ser schönes Sachsenland besser kennenzulernen. Für dieses Vorhaben planten wir den Dienstag, den 19. Mai, ein, natürlich bei bestem Frühlingswetter. Außerdem war der Nachmittag dieses Tages vorgese- hen für die Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des PVS – ein volles Programm fürs Seniorentreffen. Dazu trafen wir uns am frühen Vormittag in Dres- den – Loschwitz / Weißer Hirsch mit einem kompe- tenten Stadtführer, spazierten gemütlich über den Weißen Hirsch und bekamen dabei viel Interessan- tes und Neues zu hören und zu sehen, z. B. Erklä- rungen zum Namen „Weißer Hirsch“, zur Entwick- lung des Stadtteils, zur Anlage des Wohngebiets, zu einzelnen Villen und Gebäuden und zu bedeu- tenden Persönlichkeiten, die hier ansässig waren. Wir erfuhren u. a., dass im 17. Jh. ein Weinberg- besitzer in der Nähe der Dresdner Heide eine Gast- wirtschaft mit dem Namen „Zum Weißen Hirsch“ eröffnet hatte, die viel Zuspruch erhielt, und schließlich siedelten sich immer mehr Pächter und Winzer hier an, so dass 1838 eine Landgemeinde „Weißer Hirsch“ gegründet wurde. Die besonde- re Lage dieses kleinen Ortes zog viele Ausflügler aus Dresden an und wohlbetuchte Bürger bauten sich bald hier oben ihre schicken Villen. Die Nähe der Heide mit ihrer sauberen Waldluft und die be- sondere Höhenlage waren die Voraussetzung für diesen „Heilklimatischen Kurort“, so dass der Arzt Dr. Heinrich Lahmann 1887 das erste Sanatorium mit Badekuren eröffnete. Der Kurbetrieb wurde immer reger; Hotels, Villen, Geschäfte, Cafés, ein Konzertplatz, eine Heilquelle mit Trinkhäuschen, ein Schwimmbad, Golfplatz und vieles mehr zogen finanzkräftige Patienten aus aller Welt an. Der Bau der Standseilbahn1895 und der Anschluss an das Straßenbahnnetz sowie die Eingemeindung nach Dresden 1921 machten den Weißen Hirsch zu einer gehobenen Wohngegend am Rande der Großstadt. Nach der Enteignung der großen Sanatorien, Vil- len und Hotels ab 1945 ging auch der Kurbetrieb zurück. Aber dieser Stadtteil blieb und bleibt ein bevorzugter Wohnort für Künstler, Wissenschaftler, Ärzte und Prominente. So hielten sich hier oben ei- nige berühmte (Kur-) Gäste auf bzw. wählten ihren Wohnsitz auf dem Weißen Hirsch. Es weilten z. B. Theodor Fontane 1897/98 hier zur Kur, Franz Kafka 1903, Thomas Mann 1906, Oskar Kokoschka 1916, Stephan Hermlin 1922; Martin Andersen Nexö und Max Zimmering wohnten hier 1951–54, auch Lud- wig Renn 1945–51, der Naturwissenschaftler, Phy- siker und Forscher Manfred von Ardenne 1954–97; und auch Uwe Tellkamp, der Arzt und Autor des Romans „Der Turm“, fühlt sich hier zuhause. Unser zweistündiger Rundgang über den Weißen Hirsch mit Herrn Dr. Böttger war natürlich viel aus- führlicher und anschaulicher als meine kurze Dar- stellung. Lahmannring, -gelände, -park, Konzert- platz, Chinesischer Pavillon, Plattleite, Sternwarte u. v .m. wurden uns nahe gebracht – dabei kamen wir an einige Schauplätze des Romans „Der Turm“, wodurch das Buch oder der Film wieder lebendig wurden. Am „Luisenhof“, dem „Balkon Dresdens“, endete unsere Exkursion. Dieses bekannte Restau- rant mit dem malerischen Blick auf das Elbtal wurde im gleichen Jahr wie die Standseilbahn 1895 eröff- net. Seitdem gab es viele Um- und Anbauten, die Besitzer wechselten mehrmals, aber seit kurzem ist diese Ausflugsgaststätte leider geschlossen, es wird nach einem neuen Pächter gesucht. Nach dieser kleinen Wanderung hoch über Dresden ging es nun per Standseilbahn hinunter zum Körnerplatz, wo wir im Körnergarten das Mittagessen einnahmen. An dieser Stelle möchte ich mich bei unserer PVS- Kollegin Frau Heil für ihre wertvollen Ideen und Ge- danken in Vorbereitung der vormittäglichen Tour herzlich bedanken. Der Nachmittag war mit unserer Einladung und Teilnahme an der Feier zum 25-jährigen Bestehen des PVS vorgeplant. Die Standseilbahn brachte uns also wieder hoch zum Luisenhof, dort wurde 1990 der PVS gegründet und deshalb fand auch in die- sen Räumen unsere Jubiläumsfeier statt. Ich nehme an, dass wir Senioren die eindrucksvollen nachmit- täglichen Stunden mit lieben Gästen des PVS, mit würdigenden Darstellungen zur Arbeit unseres Ver- bandes und bei heiterer, unterhaltsamer kultureller Umrahmung nicht vergessen werden. Hinzu kommt das angenehme Ambiente des Hauses, das auch bestens für unser leibliches Wohl sorgte. Ein ausführlicher Bericht von Frau Schreiner über diesen besonderen und unterhaltsamen Nachmittag war in der letzten ProPhil 3/2015 S.12 erschienen. Im nächsten Frühjahr werden wir uns hoffent- lich alle bei guter Gesundheit (voraussichtlich in Zwickau) wiedersehen. Text+ Fotos: Antje Hoppe 184-2015

Seitenübersicht