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ProPhil_15_04

94-2015 Die Jungen Philologen empfehlen: Die begleitete Berufseinstiegsphase! „Was in den ersten Jahren gelingt oder eben nicht gelingt, prägt Lehrerinnen und Lehrer meist ihr ganzes Berufsleben. Die begleitete Berufseinstiegsphase soll Nachwuchslehrer in ihrer neuen Berufsrolle stärken. Sie sollen dabei Fä- higkeiten erwerben, die ihnen helfen, die alltäglichen Belastungen des Schul- alltages zu bestehen“, äußerte Kultusministerin Brunhild Kurth im Septem- ber 2014. Damals startete das schulartübergreifende Fortbildungsprojekt für Nachwuchslehrer. Zwei unserer Jungphilologen sind mittlerweile dabei – und äußern sich überaus positiv. Ein Teilnehmer der ersten Stunde ist Hannes Toense, Lehrer für Französisch und Latein am Klingergymnasium in Leipzig und Vorstandsmitglied der Jung- philologen im PVS: „Ich kann es jedem nur empfehlen“, erklärt er – und Han- nes ist bisher nun wirklich nicht als Lobredner für Maßnahmen der sächsischen Staatsregierung aufgefallen. Ursprünglich als Unterstützung für die Zielgruppe der einjährigen Referendare gedacht, deren Vorbereitungsdienst im Turbotempo ablief und das eine oder andere praxisrelevante Thema nur anschneiden konnte, rät Hannes Toense auch den ehemals zweijährigen Referendaren, wie er einer war, zu einer Teilnahme. Und so läuft seine Berufseinstiegsphase ab: Die jungen Kolleginnen und Kol- legen treffen sich in den Ferien für zwei bis drei Tage in Dresden, übernachten in einer Jugendherberge und werden in vier Modulen zu folgenden Themen „gecoacht“: – Zeitmanagement und Lehrergesundheit – Umgang mit Unterrichtsstörungen – Kommunikation im Schulalltag und Konfliktbewältigung – Heterogenität in der Klasse. Im ersten Jahrgang nach dem Start gibt es acht Gruppen mit jeweils elf bis zwölf Teilnehmern – und zwei Trainern. Hannes lobt die gute Atmosphäre in der Gruppe und besonders seine beiden Coaches. Sie stammen von der Dresdner Bildungsfirma „reSOURCE“, die das Projekt für das SMK durchführt. Privates Bildungswesen im Dienste des Freistaates, der die Kosten übernimmt. „Ein solches Coaching wäre sonst unbezahlbar teuer!“ Tobias Wesener ist seit diesem Sommer dabei. Mit seinen Fächern Geschichte und Gemeinschaftskunde konnte er zwar an Leipziger Gymnasien als Vertre- tungsfeuerwehr ausrücken, bekam dennoch 2014 „nur“ eine Stelle an einer Oberschule. (Die Hoffnung auf die Rückkehr ans Gymnasium stirbt bekanntlich zuletzt.) Er absolviert das Projekt in Zwickau, wo man anders als in Dresden sogar in einem Vier-Sterne-Hotel untergebracht ist. Tobias gefällt vor allem, dass die Module so praxisorientiert sind. Besonders profitiert er von den ge- lernten Entspannungstechniken und den Tipps zum Zeitmanagement. Noch glücklicher wären er und viele andere Teilnehmer, wenn die Module der Be- rufseinstiegsphase auch in Leipzig angeboten würden. Neben den mehrtägigen Trainings setzt das Projekt auf die Vernetzung der jungen Kolleginnen und Kollegen. Gegenseitige Hospitationen sind beabsich- tigt, werden nur dadurch erschwert, dass die Teilnehmer aus ganz Sachsen stammen. Die räumliche Trennung soll eine online-Plattform kompensieren. Nur leider wird sie kaum genutzt, bedauert Hannes Toense. Aber das ist wohl das Schicksal aller datengeschützten und nicht-kommerziellen sozialen Netz- werke. Vielleicht ist eine zu starke Vernetzung zwischen den Teilnehmern, die von unterschiedlichen Schulformen kommen, auch nicht nötig? „Ich finde es gut, dass das Projekt schulartübergreifend ist, und ich den Blick über den gym- nasialen Tellerrand bekomme“, sagt Hannes. Einblicke in den Schulalltag von Grundschullehrerinnen zu bekommen, sei interessant. Bei seinen Unterrichts- vorbereitungen am Gymnasium könnten sie ihm jedoch nicht helfen. Das hatte er aber auch nicht erwartet. Hannes und Tobias jedenfalls fühlen sich gestärkt und empfehlen die begleite- te Berufseinstiegsphase weiter. Unter „www.bbeph.de“ stellt die reSOURCE Dresden GmbH das Fortbildungs- projekt im Netz vor. Thomas Langer Szene-Tipp für Junge Philologen in Leipzig Seit mehr als zwei Jahren schon treffen sich junge Philologen in regelmäßigen Abständen in Leipzi- ger Szenelokalen, um sich über ihre Erfahrungen an den Schulen, Freuden und Frustrationen des Lehreralltags sowie die sächsische Bildungspolitik auszutauschen. Für den Vorsitzenden der Jungphilologen ist dies zudem eine gute Gelegenheit, engagierte junge Kolleginnen und Kollegen mit brandaktuellen In- formationen, Insiderwissen und wohltuenden Ge- tränken zu versorgen und sich Feedback und Anre- gungen für die Verbandsarbeit einzuholen. Die Termine für diese Treffen werden jeweils zeit- nah über die Homepage des PVS, die Facebooksei- te und den Mailverteiler bekanntgegeben. Bei Inte- resse genügt auch einfach eine e-Mail an Thomas Langer: thomas.langer@phv-sachsen.de. Eines steht für den Dezember-Stammtisch bereits fest: Wir verlegen ihn aus der warmen Szenenknei- pe an den Glühweinstand. Thomas Langer Hannes Toense

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