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13 2-2016 WICHTIGER HINWEIS! Falls sich bei Ihnen die Schule, Anschrift, Bank- verbindung oder Beschäf- tigungsumfang geändert haben, teilen Sie uns dies bitte mit. E-Mail: info@phv-sachsen.de oder Telefon: 0351 8025247 Aus der Region Zwickau Schuljahresende – und nun? … der Schreibtisch wartet sehnsüchtig darauf, in seinen übersichtlichen Grundzustand zurückver- setzt zu werden, Aktenordner drängen sich um die Gunst, als erste allen unnützen Ballast loszuwer- den, um sich mit neuem, frischem Wissen füllen zu dürfen. Der Arbeitsrechner freut sich bereits über eine zugesicherte Generalüberholung. War- um diese überfälligen Dinge erst zu Ferienbeginn angehen? – Kurze Bestandsaufnahme aus dem Arbeitsalltag: Schulhalbjahr sowie Schuljahresende stellen „Stoß- zeiten“ der Korrekturtätigkeit von Lehrern dar. Ge- nervte Schüler sowie verständnislose Eltern fragen nach der Sinnhaftigkeit dieser Konzentration an Leistungsmessungen. Selbstverständlich müssen Bewertungen kontinuierlich über das Schuljahr verteilt werden (hierzu gibt es an vielen Schulen neben den vom Oberstufenberater erarbeiteten Klausurplan auch einen zu Beginn des Schuljah- res festgelegten Plan für Klassenarbeiten); zudem wirkt die gesetzliche Grundlage der Schulordnung Gymnasien (SOGY § 22, 4) einer Überlastung der Lernenden entgegen. Aber muss einer produkto- rientierten Bewertung nicht logischerweise eine Phase der Erarbeitung, Festigung und Anwendung vorausgehen? Wissen Lehrer nicht selbst am bes- ten, dass die geschriebenen Klassenarbeiten und Klausuren auch korrigiert werden müssen?! An Freizeit bleibt in diesen Wochen der „Hochphase“ nicht zu denken! Doch was bedeutet es zunächst eine Klassenarbeit oder Klausur zu erstellen? Mit welchem Zeitauf- wand ist hier zu rechnen? Zwei Beispiele für das Fach Französisch: Um den Anforderungen des Lehrplanes („Ent- wickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit“, Lehrplan Französisch, S. 2) sowie den Bedürfnissen der Schüler nach Berücksichtigung ihrer „Individualität“ und ihren „Leistungsvoraussetzungen“ (ebd., S. IX) gerecht zu werden, sollten sich die in Klassenarbeiten zu überprüfenden Kompetenzen (Hören, Lesen, Schreiben, Grammatik) am lerngruppenspezifi- schen Kenntnisstand der Schüler orientieren. Dies hat zur Folge, dass adäquate Aufgabenformate für jede zu prüfende Kompetenz aus dem vor- handenen Lehrmaterial ausgewählt bzw. selbst erstellt und anschließend am Rechner in eine ansprechende äußere Form gebracht werden müssen – eine abendfüllende Angelegenheit! In der Sekundarstufe II kann sich die Suche (vielfach Internetrecherche) nach einem passenden aktu- ellen, authentischen Text (Sachtext/ Karrikatur o. ä.) für Klausuren oder mündliche Abiturprü- fungen noch schwieriger gestalten, muss er doch geeignet sein, alle drei Anforderungsbereiche abzudecken. Anschließend den Erwartungsho- rizont zu formulieren bedeutet, sich den Aufga- ben aus Schülerperspektive erst einmal selbst zu stellen. Und wie steht es nun um den Zeitaufwand für die anschließenden Korrekturen? Man kann es drehen, wie man will – Korrekturzei- ten sind ermüdend, gehören aber zu unserem pä- dagogischen Geschäft! Da hilft auch keine verklä- rende Sichtweise des Berufseinsteigers oder wohl- gemeinte Bemerkungen von Kollegen: „Mach es doch nicht so ordentlich.“ Fakt ist, dass das Gros an Korrekturen zu Hause im stillen Kämmerlein er- ledigt wird (an dieser Stelle mögen sich alle Lehrer heimlich freuen, die einen ruhigen Arbeitsplatz in einem Vorbereitungsraum haben). Für Außenste- hende ist der zeitliche Umfang kaum vorstellbar. So benötige ich für die Korrektur einer Grundkurs- klausur mit 24 Schülern etwa 16 Stunden. Die produzierten Texte werden holistisch anhand von Matrizen bewertet (nach Inhalt, Sprache und Stil), sodass sie mehrfach gelesen werden müssen. Als Mutter von zwei Kindern in Kindergarten- bzw. Grundschulalter wird das Wochenende (bzw. bei Teilzeitarbeit der unterrichtsfreie Tag – wenn man das Glück hat, in den Genuss eines solchen zu kommen [vielen Dank, liebe Planerin!]) – dafür genutzt, bedenkt man, dass der Abend für Unter- richtsvorbereitungen reserviert ist und sich Klausu- ren „zwischendurch“ nicht korrigieren lassen, ist doch immer eine Einlesezeit sowie angemessene Ruhe vonnöten. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für meine (alle) Deutsch- und Englischlehrer brechen! Der ganzjährliche Korrekturaufwand von Klausuren oder Kompetenztests ist enorm. Während der Abiturzeit müssen Erst- und Zweitkorrekturen (in Deutsch sind Aufsätze mit einer zweistelligen Seitenzahl keine Seltenheit) binnen kürzester Zeit gemeistert werden. Ließe sich nicht mit überre- gional einheitlichen Anrechnungsstunden oder Korrekturtagen eine gerechte Entlastung aller am schriftlichen Abitur involvierten Kollegen er- zielen? Schuljahresende, das bedeutet Teilpunktzahlen zu vervollständigen, Termine für Nachschreiber zu organisieren, Notendurchschnitte auszurech- nen, Jahresendnoten gewissenhaft ins Notenbuch einzutragen, Klassenkonferenzen sowie als Klas- senlehrer (ohne Anrechnungsstunde) verbale Ein- schätzungen für das Jahreszeugnis zu formulieren. Dieses Schuljahr bedeutete es zugleich ein erleich- tertes Aufatmen im Kollegium nach den äußerst kurzen Korrekturzeiten des schriftlichen Abiturs. Also, bitte neben allen Nach- und Vorbereitungen, welche jetzt anstehen (Ferienzeit ist Lesezeit ), die Erholung nicht vergessen! Neue Herausforde- rungen warten schon… Carolin Bartel, Lehrerin für Französisch und Musik Albert-Schweitzer-Gymnasium, Limbach-Oberfrohna Endlich Ferien! Obwohl dieses Schuljahr zwar kurz, aber dennoch planvoll verlaufen ist, bedeuten die letzten Wo- chen vor Schuljahresende für jeden Lehrer Stress. Der immense Arbeits- und Zeitaufwand ist kaum zu bewältigen. Innerhalb von kürzester Zeit stehen die Korrektu- ren der schriftlichen Abiturprüfungen, der Zweit- korrekturen, mündliche Prüfungen ( selbstredend deren langfristige Vorbereitungen ) an. Zensurenkonferenzen binden die Zeit mehrerer Nachmittage, denn jeder Schüler soll gerecht eingeschätzt werden. Klassenleiter haben in sehr kurzer Zeit die Zeugnisse inklusive Beurteilungen vorzubereiten und fertigzustellen. Anstehende Wandertage, Exkursionen, Studienfahrten, fä- cherverbindender Unterricht oder Ähnliches sind durchzuführen. Alle Kollegen, auch wenn sie keine Klasse leiten, sind in diese Aktivitäten eingebun- den. All das ist für uns verbindlich und zusätzlich zum normalen Unterrichtspensum. Der „normale Unterricht“ der letzten Schulwochen wird zudem erschwert, weil viele Schüler in sport- liche oder andere Veranstaltungen involviert sind. Ich denke da an „Jugend trainiert für Olympia“ oder Ähnliches. Oftmals sind sie im Unterricht ab- wesend, Nachschriften von Kontrollen oder Klas- senarbeiten werden notwendig. Ich wünsche mir bei meiner Planung für jedes Schuljahr von Neuem eine bessere Verteilung schulischer und außerschulischer Aufgaben, um diese extreme Ballung am Schuljahresende zu ver- meiden. Katrin Greis-Bücherl Goethe-Gymnasium Reichenbach Telefon: 03518025247

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