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ProPhil_15_02

18 2-2015 25 Jahre PVS – dazu gehören auch 15 Jahre aktive Senioren im PVS Die ersten Jahren im Philologenverband 1990 –nach der Wende und mit dem Neubeginn, der Neustrukturierung und Umgestaltung im säch- sischen Schulsystem konstituierten sich eine Reihe von Lehrerfachverbänden, von Lehrergewerkschaf- ten und eben auch unser Philologenverband Sach- sen. Die Mitglieder setzten sich selbstverständlich aus allen Altersgruppen der Pädagogen zusam- men, d.h. von Berufseinsteigern bis hin zu den erfahrenen Kollegen kurz vor Beginn des Rentenal- ters. Und nach wenigen Jahren ihrer Mitgliedschaft konnten schon einige in den Ruhestand treten. Mit diesem 3. Lebensabschnitt ergaben sich in den 90er Jahren unter der Bedingung des einheitlichen Deutschlands für viele von uns persönliche Fragen und Probleme, wie z. B. – Wie werden die Renten in den sog. neuen Bun- desländern berechnet? – Wann und auf welche Art werden unsere Ren- ten an die Rentenbezüge der Berufskollegen in den alten Bundesländern angeglichen? (Die endgültige Beantwortung der Frage steht noch heute offen.) – Welche Versicherungen sind für uns sinnvoll? (Mit dem Mitgliedsbeitrag für den PVS sind wir als Berufstätige wie auch als Rentner haft- pflichtversichert.) – Kann man verkürzt arbeiten, wie wirkt sich das auf die Rentenansprüche aus? … Inzwischen hat der prozentuale Anteil der Ruhe- ständler im PVS stetig zugenommen, so dass er inzwischen eine Gruppe für sich bildet. Uns Senioren verbindet auch vieles: Wir haben viele Jahre unseres Lebens als Pädago- gen gearbeitet. Wir standen vor jungen und älte- ren, vor fleißigen, wissbegierigen oder vor weniger interessierten Schülerinnen und Schülern. Wir haben mit jungen Menschen gearbeitet, gelernt, gelacht, sie unterrichtet, sie getadelt und versucht, sie aufs Leben in der Berufswelt vorzubereiten. Wir waren Helfer, Freund, Gefährte, Spaßmacher, „Unterhaltungskünstler“ in vielen Situationen. Es gibt viele schöne und wertvolle, aber sicher auch einige unangenehme Erinnerungen an die Zeit im Schuldienst. Und wir fühlen uns nach wie vor dem Philologen- verband zugehörig. Uns interessiert weiterhin, wie es in Sachsen mit der Bildung an den Gymnasien weitergeht; wir wissen, dass die Unterrichtsfächer neu konzipiert werden, die Lehrpläne und Lehrmit- tel sich immer wieder ändern, viele Kommunikati- onsmittel und -methoden neu sind, die technischen Unterrichtsmittel sprich PC, Beamer etc. unabding- bar sind. Andere bzw. neu bezeichnete Strukturen in der Schullandschaft sind an der Tagesordnung und stehen zur Diskussion, wie z. B. Ganztags- schulen, Privatschulen, Inklusionsklassen. Wir müssen leider auch zur Kenntnis nehmen, dass viele Lehrkräfte mit ihrer Arbeit im Schulalltag überfordert sind und deshalb um eine Teilzeitver- einbarung kämpfen. Aber ebenso fehlen immer mehr Fachlehrer an den Schulen, und es werden in den nächsten Jahren noch viele der heute Ak- tiven ihr Rentenalter erreichen und deshalb aus dem Schuldienst ausscheiden. Diese Situation ist eine große Herausforderung an die sächsische Bil- dungspolitik. Gedanken- und Erfahrungsaustausch, das ist eines der einfachsten Prinzipien für Pädago- gen im Beruf wie auch im Ruhestand, wenn auch die Themen unterschiedlich sein mögen. Und das betreiben wir Senioren u. a. jährlich auf unseren Frühjahrstreffen, die seit dem Jahr 2000 regel- mäßig stattfinden. Bei dieser Gelegenheit lernen wir unser Sachsenland immer genauer kennen, wozu wir früher kaum Zeit hatten. Wer von uns Sachsen hat schon einmal von einem kompetenten und auch humorvollen Pater die Be- sonderheiten der romanischen Basilika des Bene- diktinerklosters in Wechselburg erklärt bekommen? Haben Sie schon ein Konzert in der Görlitzer St.-Pe- ter- und -Paul-Kirche gehört, virtuos gespielt auf der Sonnenorgel mit ihren 17 klingenden Sonnen? Auch Senioren müssen aufmerksam zuhören kön- nen, es gab nämlich viel Interessantes auf der Lan- desgartenschau in Oschatz 2009 zu erfahren, aber auch eine herrliche Pflanzenwelt zu bewundern. Man sollte auch den echten Türmer in Chemnitz erleben, der uns das alte und das neue Rathaus und das Wandgemälde von Klinger im Stadtver- ordnetensaal zeigte, ergänzt mit lustigen, satiri- schen Episoden. Ein Spaziergang auf der Festung Königstein mit einem Anwohner und Senior des PVS, gespickt mit dazugehörenden selbst erlebten Impressionen, ist ebenfalls ein besonderes Erlebnis. Ja, wir haben in der Vergangenheit in Sachsen viel gesehen und kennen gelernt. Dazu haben auch dankenswerterweise viele Senioren ihren persön- lichen Beitrag geleistet, teilweise selbst gewisse Führungen übernommen, Materialien besorgt, ge- naue Vorbereitungen und Absprachen getroffen, Hinweise und Erfahrungen mit eingebracht und so zum Gelingen unserer jährlichen Begegnungen beigetragen. Diese Treffen sind meistens so gestaltet, dass unser gewisses Alter berücksichtigt wird und dass wir unseren Gesundheitszustand beachten müssen, aber trotzdem etwas uns fortbilden und gemeinsam erleben können. Für alle Senioren des PVS und ihre Partner, die unsere Frühjahr- sausflüge gern miterlebt haben, und auch alle diejenigen, die daran interessiert sind, haben wir für die nächsten Jahre schon weitere Ziele in Au- genschein genommen; dabei möchte ich betonen, dass wir uns bisher immer in Sachsen umgesehen haben, denn: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“! (Goethe). Antje Hoppe 182-2015

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