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ProPhil_15_01

Bericht aus dem Lehrerhauptpersonalrat und dem Landesbildungsrat Vorhaben des SMK 2015 2015 wird ein ereignisreiches Jahr für die säch- sische Kultusbürokratie. Neben dem Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft, deren Zuschüsse um 23 % oder 230 Mill. € 2015 und 320 Mill. € 2016 steigen sollen, steht die Novellierung des Schulge- setzes an. Dazu wurde im vergangenen Jahr ein „Runder Tisch“ einberufen. Ende 2015 soll der Referentenentwurf vorliegen. Wir haben uns des- halb an die CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag gewandt und unsere Vorstellungen für eine Schul- gesetznovelle dort vorgetragen. Haushalt Der Koalitionsvertrag der neuen Regierungspar- teien sieht die Einstellung von Lehrerpersonal mit mindestens 6.100 unbefristeten Stellen vor. Im Vergleich zur Planung in den zurückliegenden Jah- ren ist damit ein deutliches Plus erreicht worden. Es soll der Absicherung des Lehrerarbeitsvermö- gens, ausscheidende Lehrkräfte werden 1:1 wieder besetzt, und weiteren 1.000 zusätzlichen Stellen dienen. Damit will man die neuen Herausforde- rungen, wie z. B. Integration, Inklusion oder die Beschulung von Flüchtlingskindern, meistern. Klar ist schon heute, dass auch ein Schülerzuwachs vor- handen ist, dessen Bedarf aus diesen 1.000 Stellen ebenfalls gedeckt werden muss. Ob das Plus das alles abdecken kann, muss die Zukunft zeigen. Ob- wohl deutschlandweit etwa 8.800 Lehrkräfte über Bedarf vorhanden sind, wird wohl auch die Gewin- nung der mindestens 6.100 Lehrkräfte für Sachsen schwierig werden, denn bezahlt wird nach wie vor nur nach Tarif. In anderen Bundesländern ist al- lein die Aussicht auf Verbeamtung schon ein gutes Argument für eine Bewerbung in den Schuldienst. Ein Sachsenstipendium für Lehramtsstudenten soll zusätzliche Anreize schaffen. Auch ein freiwilliges Jahr Pädagogik (FSJ) könnte den Zuspruch zum Lehramtsstudiengang steigern helfen. Die Eingruppierung der Mittelschul- und Grund- schullehrer in die Entgeltgruppen E13 bzw. E11 ist durch den Haushalt des Freistaates weitgehend abgesichert. Für Gymnasiallehrer sind 132 Stellen- hebungen von E13 nach E14 zum 1. Juni 2016 ge- plant. Das ist ca. eine Stelle je Gymnasium. Positiv sei die Bereitstellung von Mitteln für ca. 385 Stellen, die ohne Stellen- oder Schulanbindung eingestellt werden können genannt. Damit hat das Hickhack um zusätzliche Haushaltsmittel für Unter- richtsabdeckungsprogramme möglicherweise ’mal ein Ende. Den Lehrern wird es egal sein, denn sie erhalten unbefristete Arbeitsverträge. Den Schulen kann es zur Absicherung von Unterrichtsausfall nur recht sein. Auf Nachfrage erklärte die Ministerin, es werde weiterhin schulartfremde Einstellungen geben. Schwerpunkt der Unterrichtsversorgung sei der ländliche Raum. Auch einzügige Oberschulen und kleine Grundschulen seien denkbar. Dafür will sie besondere Anreizsysteme schaffen, die Verbeam- tung sei derzeit aber kein Thema. Kultusministerkonferenz Staatsministerin Brunhild Kurth hat turnusgemäß die Präsidentschaft der KMK übernommen. Herzli- chen Glückwunsch! In ihrer Antrittsrede nannte sie die Vergleichbarkeit der Abschlüsse und die damit verbundene Mobilität von Lehrkräften zwischen den Bundesländern, die Umsetzung einheitlicher Bildungsstandards, die dauerhafte Etablierung von Unterstützungsangeboten für einen Berufs- einstieg, die Integration der leistungsschwachen Schüler sowie Kontinuität im Bildungsangebot als umzusetzende Ziele. Einstellung von Lehrkräften In einem überarbeitenden Erlass wird die Einstel- lung zu den Terminen 1. Februar und 1. August ei- nes jeden Jahres wieder einmal geregelt. Alle neu eingestellten Lehrkräfte sollen unbefristete Verträ- ge erhalten. Natürlich werden auch Lehrkräfte, die in Bedarfsregionen unterrichten wollen, bevorteilt. Neu ist, dass vollständig ausgebildete Lehrkräfte und Lehrkräfte mit einer Ausbildung der ehema- ligen DDR jetzt die erste Bewerbergruppe bilden. Damit erfolgt erstmals keine Benachteiligung der Bewerber mit einer alten Lehrbefähigungen mehr. Diese können sich für die Schulart, die ihrer Aus- bildung entspricht oder an einer anderen Schulart bewerben. Alle anderen Bewerber werden einer zweiten Gruppe zugeordnet. Bei der Auswahl spie- len besondere zusätzliche Qualifikationen genauso wie der Bedarf in bestimmten Fächern eine Rolle. 8 1-2015 Das sächsische Schulsystem – seine Durchlässigkeit und Flexibilität Das VII. schulpolitische Forum wurde durch eine neue Führungsmannschaft vorbereitet. Den Staf- felstab hatte eine Troika (Steffen Pabst (PVS), Robert Sender (SLV) und Dirk Baumbach (LVBS)) übernommen und feierte einen hervorragenden Einstand. Kurzweilige und inhaltlich herausra- gende Beiträge eröffneten einen wissenschaft- lich fundierten Blick auf die Übergänge von der Grundschule zu den weiterführenden Schularten (OStD Josef Kraus, Präsident des Deutschen Leh- rerverbandes) und nach deren Abschluss weiter zur Berufsausbildung (Prof. Dr. rer. pol. Hans- Carl Jongebloed, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Pädagogik
Lehrstuhl für Be- rufs- und Wirtschaftspädagogik). 81-2015

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