14 1-2016 Das Wilhelm-Ostwald-Gymnasium in Leipzig „Die Schule [...] soll [...] das Bewusstsein erwecken, wie unendlich viel es noch zu lernen gibt, sowie die Fähigkeit ausbilden, solches Lernen hernach selb- ständig und zweckmäßig zu betreiben.“1 Diesen Satz Wilhelm Ostwalds haben wir uns in un- serem Schulprogramm zum Leitspruch ausgewählt. Damit möchten wir einerseits betonen, dass die entscheidende Aufgabe schulischer Bildung unse- rer Ansicht nach ist, die Schüler zu lebenslangem Lernen zu befähigen. Andererseits stellen wir uns bewusst in die Tradition unseres Namensgebers. Wilhelm Ostwald war nicht nur Nobelpreisträger für Chemie, sondern so vielseitig in seinem Wir- ken, dass man ihn als Universalgelehrten bezeich- nen kann. Seine Interessen- und Arbeitsgebiete reichten von chemischer Katalyse über Esperanto bis hin zu Malerei und Farbenlehre. Unsere Schule wurde 1985 gegründet, trägt seit 1989 den Namen Wilhelm Ostwalds und ist heute ein Gymnasium mit vertiefter mathematisch-natur- wissenschaftlicher Ausbildung in öffentlicher Trä- gerschaft. Damit haben wir den Auftrag, besonders begabte Schülerinnen und Schüler2 zu fördern, die ihre Eignung für diesen besonderen Bildungsgang zunächst in einer Aufnahmeprüfung nachweisen. Das Schulkonzept Die drei Buchstaben WOG, die den offiziellen Na- men, Wilhelm-Ostwald-Schule, Gymnasium der Stadt Leipzig, abkürzen, stehen in unserem Schul- konzept für: W wie Wissenschaft: Unsere Schüler haben eine sehr hohe Studierneigung. Wir sehen es als unse- re Aufgabe, sie an Wissenschaft und Hochschulen heranzuführen. Vorrangig in den MINT-Fächern 3 , aber auch in anderen Fachbereichen. O wie Olympiaden: Als wesentliches Kompo- nenten der Spitzenförderung dient die Teilnahme an Wettbewerben von „Jugend forscht“ über die Mathematikolympiade bis zu internationalen na- turwissenschaftlichen Olympiadewettbewerben. G wie Gymnasium: Auf dem Weg zum Abitur haben unsere Schüler erhöhte Wahlmöglichkeiten im MINT-Bereich, eine modifizierte Stundentafel und veränderte Unterrichtsinhalte in den MINT-Fä- chern. Ein umfangreiches Ganztagesangebot er- gänzt alle drei Bereiche. G wie Gymnasium Unser modernes Schulgebäude bietet moderne, freundliche und gut ausgestattete Unterrichts- räume, eine Bibliothek, eine Mensa und einen weitläufigen Campus. Hier unterrichten z. Zt. 55 Lehrer und 502 Schüler. Dabei lernen die Schüler in einer modifizierten Stundentafel, die verstärkten Unterricht in den MINT-Fächern bein- haltet, aber auch moderate Kürzungen in den nicht vertieften Fächern. So werden beispielsweise die Naturwissenschaften jeweils im Schuljahr ihrer Ein- führung mit einer zusätzlichen Stunde unterrichtet, auch um damit dem Schwerpunkt auf das Schüler- experiment als wesentliche Methode der Erkennt- nisgewinnung genügend Zeit zu verschaffen. In der Klassenstufe 5 und 6 vermittelt das schul- eigene Fach „Naturwissenschaftliche Arbeitstech- niken“ (NAT) Grundfertigkeiten im Experimentie- ren, bei der Präsentation von Ergebnissen und es vermittelt Lerntechniken. In diesem Fach unter- richten jeweils ein Lehrer aus einem naturwissen- schaftlichen Fach und ein Lehrer aus einem sprach- lichen Fach im Team. Der wahlobligatorische Unterricht (WOU) bietet den Schülern bereits in der Sekundarstufe I die Möglichkeit, sich nach ihren individuellen Vorlie- ben zu spezialisieren. In der 7. und 8. Klasse wäh- len die Schüler zwei MINT-Fächer, die zusätzlich jeweils einstündig im WOU unterrichtet werden. In der 9. und 10. Klasse wird dann ein Fach 2-stün- dig gewählt. Im WOU werden nach einem hausin- ternen Lehrplan Unterrichtsinhalte vermittelt, die über die sächsischen Lehrpläne hinausgehen. In der Oberstufe sind für unsere Schüler Mathema- 1 Wilhelm Ostwald: Zur Umgestaltung des höheren Schulunterrichts. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Nr. 232, 1909 2 Im weiteren wird der besseren Lesbarkeit wegen die männliche Form gewählt. Das entspricht der Mehrheit unseren Schülerinnen und Schüler 3 MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ganztagesangebot Chemie Ganztagesangebot Physik und … … Imkerei 141-2016